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Psychologiekurse von internationalen Experten.

BEGLEITUNG VON KINDERN, DIE OPFER VON GEWALT SIND

  • Teacher: Boris Cyrulnik
  • Duration:
  • Price: 3.90 €
Certificate:

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BEGLEITUNG VON KINDERN, DIE OPFER VON GEWALT SIND

 

Detaillierte Synthese der Ausbildung von Boris Cyrulnik, Psychiater, verfügbar auf der Website von Formationspsy (H4 Éditions, Partner von: Bildung & Familie - Universität Mons)

> Preis für den Download dieses Buches: 3,90€

[Auszug aus der Synthese]

 

Einführung in das Webinar zur Begleitung von Kindern, die Opfer von Gewalt sind In einem Webinar über Begleitstrategien für Kinder, die Opfer von Gewalt geworden sind, behandelt Nicolas Sajus, Doktor der Psychopathologie, Psychoanalytiker und Experte für Psychokriminologie, ein ihm besonders wichtiges Thema. Mit über 17 Jahren Erfahrung in der klinischen Begleitung von Minderjährigen, darunter Säuglinge, Kinder und Jugendliche in psychologisch traumatisierenden Kontexten, beleuchtet er die Schwere der Folgen von Gewalt, die im Kindesalter erlitten wurde. Er betont, dass diese Traumata das gesamte Leben der Betroffenen prägen können, insbesondere wenn die Diagnosen nicht rechtzeitig gestellt werden.

 

Herausforderungen bei der Erkennung von Gewalt gegen Kinder Nicolas Sajus geht auf die Schwierigkeit ein, Fälle von Kindesmisshandlung zu erfassen und zu untersuchen. Die Statistiken variieren je nach Land und angewandten Forschungskriterien sowie Definitionen. In Frankreich ist die Erkennung von Gewalt, die Kinder erleben, unzureichend, obwohl Studien das Ausmaß des Problems aufzeigen. Laut internationalen Daten erleben fast 75 % der Kinder im Alter von 2 bis 4 Jahren körperliche oder psychische Gewalt, während eine von fünf Frauen und einer von dreizehn Männern angibt, als Kind sexuelle Gewalt erfahren zu haben.

 

Kinder, die in Kriegsgebieten sexueller Gewalt ausgesetzt sind In Kriegsgebieten und unter Flüchtlingspopulationen hebt Nicolas Sajus die besondere Verletzlichkeit von Mädchen hervor, die oft Opfer sexueller Gewalt, Ausbeutung oder sogar Menschenhandel werden. Die Übergriffe können durch Kämpfer, Mitglieder der Gemeinschaft oder sogar humanitäres Personal geschehen. Eine sorgfältige und kontextualisierte Bewertung ist entscheidend, um das Ausmaß der Gewalt zu verstehen, der diese Kinder ausgesetzt sind.

Risikofaktoren für Kindesmisshandlung Nicolas Sajus erklärt, dass es viele Risikofaktoren gibt, die Kinder für Misshandlung anfällig machen. Diese Faktoren können intrinsisch beim Kind liegen, wie z. B. das Alter (Kinder unter 4 Jahren sind besonders gefährdet) oder besondere Bedürfnisse, die für die Eltern eine Überforderung darstellen. Psychische Störungen, Beeinträchtigungen oder Identitätsfragen können bei Eltern Missverständnisse hervorrufen und letztlich zu Misshandlungen führen.

 

Die Bedeutung von Bezugspersonen in der Prävention von Misshandlung Die Rolle der Eltern oder anderer Bezugspersonen ist ebenfalls zentral in der Analyse von Misshandlung. Nicolas Sajus betont die Wichtigkeit der emotionalen Abstimmung zwischen dem Kind und seinen Betreuungspersonen. Ein Mangel an Interaktion oder Stimulation kann dramatische Folgen für die Entwicklung des Kindes haben, insbesondere bei Säuglingen, für die eine sichere Bindung und emotionale Sicherheit lebenswichtig sind. Psychopathologische Probleme der Eltern, eigene Missbrauchserfahrungen oder soziale Unsicherheiten können das Risiko von Misshandlungen erhöhen.

 

Die grundlegende Frage der Erkennung unsichtbarer Misshandlungen Nicolas Sajus beleuchtet die wesentliche Frage der Erkennung von Misshandlungen, insbesondere solcher, die unsichtbar bleiben. Ihm zufolge betreffen weniger als ein Drittel der Meldungen sichtbare Misshandlungen, wie physische oder sexuelle Gewalt. Auch wenn letztere besser erkannt und behandelt werden, betont er, dass der Großteil der beobachteten Misshandlungen chronische psychische Traumata sind, die oft schwer zu erkennen sind. Diese Traumata, die als „Tropfen für Tropfen“ der emotionalen Gewalt beschrieben werden, beginnen manchmal schon im frühen Kindesalter und können schwerwiegende Auswirkungen auf die psychologische Entwicklung der Kinder haben.

 

Die Bedeutung einer spezialisierten Ausbildung für Fachkräfte Nicolas Sajus hebt hervor, wie wichtig es ist, Fachkräfte, einschließlich derjenigen im Kinderschutz, darin zu schulen, nicht sichtbare Misshandlungen zu erkennen. Er betont die Notwendigkeit einer besseren Bewertung psychologischer Traumata, die oft übersehen oder missverstanden werden. Er verweist auf Studien in Frankreich und Kanada, die zeigen, dass viele Jugendliche von einer frühzeitigeren Betreuung profitiert hätten, um schwere später auftretende Störungen zu verhindern.

 

Bindungen als zentrales Element bei der Bewertung von Misshandlungen Die Bewertung der Bindungen ist laut Nicolas Sajus ein oft vernachlässigter, aber wesentlicher Aspekt in Frankreich. Er erklärt, dass die affektive Entwicklung des Säuglings maßgeblich durch die Interaktion mit seinen Bezugspersonen geprägt wird und dass unsichere oder desorganisierte Bindungen schwerwiegende Folgen für die Entwicklung des Kindes haben können. Sajus gibt das Beispiel eines fiktiven Babys namens Gérald, das von einer psychotisch erkrankten Mutter geboren wurde und aufgrund mangelnder Stimulation und Fürsorge autistisches Verhalten und sozialen Rückzug entwickelt. Dieses Beispiel verdeutlicht die Gefahr früher affektiver Brüche und die Diskontinuität der Fürsorge.

 

Misshandelte Kinder und psychische Kompensationen Sajus betont, dass einige misshandelte Kinder psychische Überkompensationsmechanismen entwickeln, wie Persönlichkeiten vom Typ „falsches Selbst“ oder „als ob“. Diese Kinder, die oft als „normal“ wahrgenommen werden, z. B. in der Schule, verbergen tiefe Traumata. Der Fachmann plädiert für eine genauere Bewertung der kognitiven und sozialen Fähigkeiten der Kinder und weist darauf hin, dass Schutzmechanismen bereits in den ersten Lebensmonaten entstehen können.

 

Die Auswirkungen früher Bildschirmexposition auf die Entwicklung des Kindes Im Rahmen seiner klinischen Beobachtungen thematisiert Nicolas Sajus auch die negativen Auswirkungen der frühen Bildschirmexposition auf die Entwicklung von Säuglingen. Er beschreibt Situationen, in denen Eltern Bildschirme nutzen, um ihre Kinder zu beruhigen oder abzulenken, und weist darauf hin, dass dies zu Konzentrations-, Bewegungs- und kognitiven Entwicklungsstörungen führen kann. Seiner Meinung nach stellt die exzessive Bildschirmnutzung ab den ersten Lebensmonaten eine Form von Misshandlung dar, die die psychische Entwicklung der Kinder dauerhaft beeinträchtigt.

 

Der Zusammenhang zwischen unsicherer Bindung und erhöhtem Stressniveau Sajus betont die Bedeutung der Qualität der Bindungsbeziehungen für das Stressmanagement bei Kindern. Er erklärt, dass unsichere oder desorganisierte Bindungssituationen zu einem Anstieg des Cortisolspiegels, einem Stresshormon, führen, das direkt Strukturen wie den Hippocampus beeinflusst, der für das emotionale Gedächtnis und das Lernen entscheidend ist. Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass diese Effekte reversibel sein können, aber eine frühzeitige Intervention ist notwendig, um langfristige Konsequenzen zu begrenzen.

 

Kognitive und Verhaltensbewertung im Kontext von Misshandlung Die kognitive Bewertung misshandelter Kinder, insbesondere von Säuglingen, ist entscheidend, um Verzögerungen oder Störungen infolge der erlittenen Gewalt zu erkennen. Nicolas Sajus nennt mehrere Bewertungsinstrumente, wie die Bayley-Skala zur Entwicklung von Säuglingen, die es ermöglichen, kognitive Fähigkeiten zu messen und frühzeitig Störungen zu erkennen. Er bedauert jedoch, dass diese Bewertungen nur selten regelmäßig durchgeführt werden, und betont die Notwendigkeit eines systematischeren Ansatzes in Fällen von Verdacht auf Misshandlung.

 

Die Notwendigkeit schneller Interventionen bei Misshandlung Schließlich unterstreicht Nicolas Sajus die Notwendigkeit einer schnellen Reaktionsfähigkeit von Fachkräften in Fällen von Misshandlung. Er weist darauf hin, dass die zeitliche Abfolge gerichtlicher Entscheidungen, die oft langsam ist, nicht den dringenden Bedürfnissen gefährdeter Säuglinge und Kinder entspricht. Die frühzeitige Intervention ist entscheidend, um irreversible Schäden, sowohl psychisch als auch neurologisch, zu verhindern.

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