KursenPsy

Psychologiekurse von internationalen Experten.

Schematherapie

  • Teacher: Benoit Demonty
  • Duration:
  • Price: 59.00 €
Certificate:

Finish all lessons and pass final exam

Beschreibung dieser Fortbildung :

Die Schematherapie, entwickelt von Jeffrey Young, zielt darauf ab, dysfunktionale Schemata zu verstehen und zu behandeln, die sich bereits in der Kindheit bilden. Diese Schemata entstehen aus der Kombination von angeborenem Temperament, Lebenserfahrungen und der Frustration oder Erfüllung grundlegender Bedürfnisse. Young identifiziert fünf zentrale Bedürfnisse: Bindung, Autonomie, Grenzen, emotionale Ausdrucksfähigkeit und Spontaneität. Wird eines oder mehrere dieser Bedürfnisse wiederholt frustriert, entwickeln sich 18 Schemata, die in thematische Domänen eingeteilt sind, wie z. B. Trennung/Verlassenheit oder mangelnde Autonomie.

Diese Schemata beeinflussen Denken, Emotionen und Verhalten – oft unbewusst. Sie äußern sich in drei typischen Bewältigungsstilen: Unterwerfung (passive Akzeptanz des Schemas), Vermeidung (Flucht aus schwierigen Situationen) oder Überkompensation (Handeln im Gegensatz zum Schema). Obwohl diese Reaktionen zunächst schützend wirken können, führen sie langfristig zur Aufrechterhaltung des Schemas und behindern dessen Auflösung.

Ein zentrales Element der Schematherapie ist die Arbeit mit sogenannten „Modi“. Anders als Schemata spiegeln Modi momentane emotionale Zustände oder Verhaltensmuster wider. Besonders wichtig sind die Kind-Modi (verletzbares, wütendes, impulsives Kind) sowie der gesunde Erwachsene, der gestärkt werden soll, um die anderen Modi zu regulieren. Ziel ist es auch, den glücklichen Kind-Modus zu reaktivieren, der mit Spiel, Freude und Spontaneität verbunden ist.

Die therapeutische Arbeit umfasst kognitive Techniken (Erkennen und Verstehen der Schemata), emotionale Techniken (Nachbeelterung, kontrollierter Ausdruck von Wut) und verhaltensorientierte Interventionen (Einübung neuer angemessener Reaktionen). Durch diese integrativen Methoden können Schemata abgeschwächt und dysfunktionale Muster langfristig verändert werden, wobei der gesunde Erwachsene gestärkt wird.

Die Schematherapie bietet einen strukturierten und zugleich individualisierten Ansatz, um komplexe psychische Probleme wie Persönlichkeitsstörungen, Traumata oder chronische Lebensmuster effektiv zu behandeln.

 

Pädagogische Ziele dieser Fortbildung

  • Die grundlegenden Prinzipien und Schlüsselkonzepte der Schematherapie verstehen.

  • Den sicheren Umgang mit den in der Schematherapie eingesetzten Techniken entwickeln, um sie klinisch wirksam anzuwenden.


Lehrmaterialien dieser Fortbildung

Diese Fortbildung besteht aus 8 Videos. Am Ende der Fortbildung steht ein Multiple-Choice-Test mit 20 Fragen zur Verfügung.


Kursplan der Fortbildung

1. Einführung in die Schematherapie

  • Definition und Ursprünge der Schematherapie nach Jeffrey Young.

2. Grundlagen der Schematherapie

  • Die drei grundlegenden Komponenten von Schemata:

    • Angeborenes Temperament

    • Frühe Lebenserfahrungen

    • Frustration oder Erfüllung der Grundbedürfnisse

3. Die fünf Grundbedürfnisse nach Young

  • Bindung und Zugehörigkeit

  • Autonomie, Identität und Kompetenz

  • Grenzen und Selbstkontrolle

  • Emotionale Ausdrucksfähigkeit

  • Spontaneität und Spiel

4. Die 18 Schemata und ihre Domänen

  • Beschreibung der Domänen: Trennung/Verlassenheit, mangelnde Autonomie, mangelnde Kontrolle, Fremdorientierung, Übervorsicht/Überwachen

5. Dysfunktionale Bewältigungsstile

  • Unterwerfung: passives Akzeptieren des Schemas

  • Vermeidung: Flucht vor schemabezogenen Situationen

  • Überkompensation: Verhalten im Gegensatz zum Schema

6. Modi und ihre Rolle in der Therapie

  • Kind-Modi: verletzlich, wütend, impulsiv, glücklich

  • Gesunder Erwachsener: Dirigent der anderen Modi

  • Therapeutische Strategien zur Stärkung des gesunden Erwachsenen

7. In der Schematherapie verwendete Techniken

  • Kognitive Techniken: Bewusstmachen von Schemata und Modi

  • Emotionale Techniken: Nachbeelterung, kontrollierter Ausdruck von Wut, imaginative Verfahren

  • Verhaltensorientierte Techniken: Erlernen neuer, angemessener Reaktionsweisen

8. Klinische Anwendungen und Wirksamkeit der Schematherapie

  • Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, Traumata und persistierenden Mustern

  • Klinisch nachgewiesene Wirksamkeit

9. Fazit und Ausblick

  • Zusammenfassung der Vorteile der Schematherapie

  • Perspektiven für Weiterentwicklung und Forschung

 

Schlüsselbegriffe der Fortbildung :

  • Dysfunktionale Schemata

  • Gesunder Erwachsener (Modus)

  • Emotionale Nachbeelterung

  • Schematherapie

  • Grundlegende Bedürfnisse

Diese Fortbildung wird in Partnerschaft mit dem Verein Éducation et Famille (Universität Mons) und KursenPsy (H4 Publishing) angeboten.

 

Der Dozent: Benoît Demonty, Psychologe

Psychologe, Psychotherapeut, Ausbilder und Supervisor. Dozent an der Universität Mons-Hainaut.


Wie funktioniert das?

Diese Fortbildung ist zeitlich unbegrenzt verfügbar und besteht aus Videomodulen. Sie können sie in Ihrem eigenen Tempo absolvieren. Am Ende steht ein Wissenstest mit 20 Fragen. Bei einem Bestehen (mindestens 70 % richtige Antworten) erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung, die Sie im Rahmen Ihrer beruflichen Weiterbildung oder für Ihren Lebenslauf anerkennen lassen können.
Sollten Sie den Test nicht bestehen, können Sie ihn kostenlos wiederholen.


Für wen ist diese Fortbildung geeignet?

Psycholog:innen, Psychiater:innen, Psychotherapeut:innen, Psychoanalytiker:innen, Ärzt:innen, Sexualtherapeut:innen, psychiatrische Pflegekräfte sowie Studierende in Fächern wie Psychologie, Psychiatrie usw.